Die Geschichte der Marienkapelle

 
  Schon gleich nach der Entdeckung der wundertätigen Quelle wurde hier die erste Brunnenkapelle gebaut.
Die lateinische Inschrift auf der Rückseite der heutigen Kapelle lautet:

 
                      Im Jahre 1190 ist diese kleine Kapelle über der Quelle
                    der heiligen Maria erbaut worden.
                    Dieses gastfreundliche Haus hieß von da an
                    Marienborn.
                    Im Jahre 1400 wurde sie von Grund auf
                    wieder aufgebaut,
                    im Jahre 1836 von neuem instand gesetzt.


 
  Der Wiederaufbau der Kapelle 1836 erfolgte auf den alten Fundamenten, was sich durch den sehr feuchten Baugrund empfahl.
Im Inneren erhob sich aus dem Brunnen eine Mariensäule mit der Madonna aus weißem carrarischem Marmor (signiert: G. Howaldt).
In den Fenstern befand sich bunte Glasmalerei. Hier wurde in 8 Bildern die Entstehungsgeschichte des Klosters dargestellt.
Pergamentblätter, die eingerahmt an den Wänden hingen, erzählten die Legende.

 
  Die kleine Madonnenstatuette (aus Zwergkiefer, 14 cm hoch), die der Legende nach vom Himmel in den Brunnen fiel, befindet sich heute im Kirchenarchiv Hötensleben.
Sie wird nur zu besonderen Gottesdiensten mit nach Marienborn gebracht.
Der Baum, vor dem sich die Jungfrauen verneigt haben sollen, fiel 1958 nach einem Sturm.
Bis dahin hatte man schon über Jahre hinweg versucht, durch das Anlegen von großen Eisenketten, die sog. „Bluteiche“ vor dem Umfallen zu bewahren.

 
  Ein Stück der Eiche hat ein Einwohner bewahrt. Aus ihm wurde im Jahr 1995 ein Basreliew der Mutter Gottes geschnitzt.

 
  1990 war die Kapelle nur noch eine Ruine. Von Dach, Tür und Fenster keine Spur.
Das Gitter um den Brunnen verrostet und die Marienfigur war schon lange verschwunden.
So begann die Gemeinde Marienborn 1991 mit den erforderlichen Restaurierungsarbeiten der Kapelle.
1994 war der Wiederaufbau abgeschlossen.
Am 5.Mai 1996 konnte die neue Marienfigur, welche von einem polnischen Künstler aus Alabaster gefertigt wurde, anlässlich eines ökumenischen Gottesdienstes geweiht werden.

 
  Im Oktober 2000 wurde die Quelle gesäubert und so wieder zum fließen gebracht.
Es wurden mehrfach Wasserproben entnommen und geprüft.
Das Wasser kann „unbedenklich“ getrunken werden.
Als Schutz wurde eine Glasabdeckung über den Brunnen montiert.

Seit einiger Zeit ist es auch möglich, direkt an der Kapelle frisches Quellwasser zu entnehmen.
Das Wasser läuft im Sommer von ca. 6.00 - 21.00 Uhr.
Dieses Projekt (Wasserentnahmestelle) wurde vom Förderverein vorbereitet und finanziert.

In der letzten Zeit kann man beobachten, dass einmal öfter ein Auto am Parkrand hält und die Insassen mit leeren Flaschen oder Kanister bewaffnet in Richtung Marienkapelle gehen.

 
  zurück zum Seitenanfang